Ein E-Bike ist auf einen Motor – den Antrieb angewiesen. Es gibt verschiedene E-Bike Antriebe für verschiedene Ansprüche. Im Folgenden stelle ich Dir die verschiedenen Antriebsarten bei E-Bikes vor. Du erfährst welche Vor- und Nachteile die verschiedenen Motoren haben. Am Ende dieses Artikels bist Du in der Lage zu entscheiden, welche Antriebsart für Deine Ansprüche geeignet ist.
Die 4 Antriebsarten – für jeden Anspruch ein Motor
Wenn man sich mit E-Bikes beschäftigt, wird man auf 4 Motorentypen stoßen.
Die 3 Standard Motoren:
- Frontmotor
- Mittelmotor
- Heckmotor
Der 4. Motor ist der Sattelrohrmotor, welcher ein spezieller Motor ist und die Lücke zwischen Fahrrad und E-Bike schließt. Bevor Du Dich mit der Antriebswahl beschäftigst, solltest Du feststellen welcher E-Bike Typ der richtige für Deine Ansprüche ist. Lies Dir bitte den E-Bike Einsteiger Guide durch.
Der Frontmotor – Das Lastentier
Der Frontmotor oder auch Vorderradantrieb ist die günstigste Variante bei den E-Bikes, da dieser einfach und schnell eingebaut werden kann. Allerdings ist gerade diese Art des Antriebes doch sehr gewöhnungsbedürftig, bei all ihren Vorteilen. Der Elektromotor wird hier in die Nabe des Vorderrades eingebaut und ist am einfachsten zu verbauen. Zudem ist diese Art von Antrieb für jede Art von Schaltung und Rücktritt kompatibel. Genau aus diesem Grund gibt es hier auch die günstigsten Fahrräder, denn dieser Antrieb eignet sich auch zum Nachrüsten. Ganz einfach deshalb, weil der Antrieb einfach an jede Art Rahmen angebracht werden kann. Zudem eignet er sich für jede Art von Gangschaltung und auch für die Rücktrittbremse. Die Nachteile des Frontmotors sind die sichtbar dickere Vorderradnabe, wobei die wesentlich längere Verkabelung für eine höhere Störanfälligkeit sorgt. Solch ein Nabenmotor belastet den Rahmen sehr stark, was dann auch zu häufigen Rahmenbrüchen führen kann. Ein stärkerer Motor kann die Lenkung negativ beeinflussen. Das höhere Gewicht am Vorderrad kann unter Umständen das Lenken erschweren, genauso wie das Fahrverhalten etwas gewöhnungsbedürftig ist. Denn hier wird das Rad eher gezogen, was eher ungewöhnlich ist. Bei einem normalen Rad, also ohne diesen Antrieb, wird das Rad eher geschoben. Daher sollte immer zuerst eine Probefahrt auf einem solchen Fahrrad unternommen werden, um so das Fahrverhalten festzustellen.
Der Mittelmotor – Sportlich unterwegs
Wer ein sehr natürliches Fahrgefühl liebt, der sollte sich ein E-Bike mit Mittelmotor zulegen. Hier gibt es so einige Vorteile, wobei der Antrieb direkt hinter dem Tretlager liegt. Dadurch ist die Gewichtsverteilung gleichmäßig, denn in der Regel liegt der Antriebsblock wie auch der Akku relativ Nahe am tief liegenden Schwerpunkt. Aus diesem Grund kommt diese Antriebsform dem normalen Radfahren, also ohne Antrieb, am nächsten. Allerdings ist es auch gleichzeitig die teuerste Antriebsform, da ein Nachrüsten von normalen Fahrrädern kaum möglich ist. Zudem ist der Antrieb meistens direkt im Rahmen verbaut, und die Produktionskosten liegen hier dementsprechend teurer. Einer der Vorteile bei diesem Antrieb ist, die Kraft wird direkt auf die Kette übertragen. Geringe Störanfälligkeit, da meistens nur ein Kabelstrang verbaut werden muss. Sowohl Ketten- wie auch Nabenschaltung problemlos möglich. Die Lastenverteilung ist optimal. Durch die direkte Kraftübertragung entsteht ein ganz natürliches Fahrgefühl und das bei allen Motortypen. Allerdings kann bei dieser Art von Antrieb kein normaler Rahmen verbaut werden, womit sich dann der Preis erhöht. Zusätzlich kann es zu einem höheren Kettenverschleiß kommen. Ein Nachrüsten ist in der Regel absolut nicht möglich, da hier ein stabilerer Rahmen benötigt wird. Dagegen hat vermittelt dieser Antrieb ein besseres Fahrgefühl, ähnlich wie bei einem Fahrrad ohne einen solchen Antrieb.
Der Heckmotor – Offroad
Beim Heckmotor oder auch Hinterradantrieb liegt der größte Teil des Gewichts auf dem Hinterrad, womit dann auch eine sportliche Fahrweise möglich ist. Der Nabenmotor ist in der Hinterradnabe integriert, allerdings werden hier wesentlich mehr Kabel für die Steuerung benötigt. Daher ist die Verbauung auch erheblich aufwendiger, wobei es derzeit nur Naben- oder Kettenschaltung mit höchstens drei Gängen gibt. Doch die gute und sicher Lage, gerade bei Nässe, machen das E-Bike für viele so interessant. Dabei gibt es noch einige Vorteile. So wird die Motorwirkung direkt auf das Rad übertragen. Zudem handelt es sich um eine kompakte Bauweise mit einem hohen Wirkungsgrad. Der Schwerpunkt liegt vorteilhafter als beim Vorderradantrieb. Sehr leises Fahrverhalten und eine sehr zuverlässige Antriebsform. Nabendynamo ist möglich, wobei die Kettenkomponenten nur wenig belastet werden. Der Motor kann auch sehr leicht gewechselt werden, falls dieser einmal defekt sein sollte. Allerdings ist die Steuerung und Verkabelung oftmals sehr umständlich. Dabei kann das Fahrverhalten sehr rücklastig sein, gerade wenn der Akku ebenfalls hinten verbaut wurde. Meistens ist nur eine Kettenschaltung möglich, was in diesem Bereich, doch eine wesentliche Einschränkung sein kann. Die Rücktrittbremse ist nur sehr bedingt möglich.
Der Sattelrohrmotor
Der Sattelrohrmotor versteckt sich wie der Name schon deutlich sagt, im Sattelrohr. Somit ist dieser gut versteckt, wobei diese Art von Motor am weitesten entwickelt ist. Doch nicht nur der Motor hat Platz im Sattelrohr, sondern auch noch der Freilauf und die gesamte Motorsteuerung. Dabei wird die Kraft über ein Winkelgetriebe direkt auf die Tretkurbelwelle übertragen. Ein Vorteil von diesem Antrieb ist sein geringes Gewicht, das in der Regel noch unter 2 kg liegt. Dadurch wird das Fahrverhalten des Rades kaum beeinträchtigt. Ein weiterer großer Vorteil ist, das hier jeder selbst entscheidet, ob unterstützt wird oder nicht. Ohne diese Unterstützung durch den Motor verhält sich das Rad wie jedes andere auch. Da es sich um ein Tretlagermotor handelt, wird die Schaltung mit in die Übersetzung einbezogen. Allerdings kann der Sattelrohrmotor nur in Fahrräder mit einem Rad eingebaut werden, das über ein gerades Sattelrohr verfügt. Durch die Lage des Motors kann dieser dann auch schon etwas lauter sein, also er macht mit unter sehr laute Geräusche. Ist in der Regel nur für kurze Distanzen geeignet, da die Akkus doch sehr klein sind. Diese befinden sich zumeist in der Satteltasche. Von dieser Antriebsart gibt es Umbausätze, womit dann fast jedes Rad schnell und einfach umgebaut werden kann. Auch beim Nachrüsten ist der Motor fast unsichtbar und kann so die Tretkraft unbemerkt unterstützen.